Dienstag, 10. Dezember 2013

[Filmrezension] Song for Marion - Mediabook

FSK: Ohne Altersbeschränkung
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Inhalt: 

Dieser Film war ein Spontankauf, den ich mir diesen Monat eigentlich gar nicht hätte leisten können. Doch das farbenfrohe Cover und die durchaus interessant klingende Story haben mich letztendlich doch verführt:
Arthurs Frau Marion hat auf Grund ihrer Krebserkrankung nicht mehr lange zu leben. Neben Arthur ist ihr der Rentnerchor, in dem sie singt, eine große Stütze und Hilfe dabei den Rest ihres Lebens auszukosten.
Als Marion stirbt, bleibt dem kauzigen, alten Mann, der mit seiner groben Art alle vergrault hat - selbst seinen Sohn - nichts mehr. Er hat "keinen Grund mehr, morgens aufzustehen".
Die lebensfrohe Chorleiterin Elisabeth schafft es mit ihrer Art und mit Hilfe der Musik, ihn behutsam wieder ins Leben zu bringen.

Meinung:
Der Film mag durchaus seine Schwächen haben. Er ist arg vorhersehbar; im Gegensatz zu den herrlich gezeichneten Charakteren von Marion und Arthur, war Elisabeth mir viel zu farblos, einige Ecken und Kanten hätten hier echte Sympathie aufbringen können. Und die vermeintlich "lustigen Szenen" mit dem Chor wirken doch allzu inszeniert und gestellt.
Nichts davon jedoch konnte mir den Charme des restlichen Filmes kaputt machen.
Terence Stamp verkörpert den grimmigen, alten Mann, der eigentlich mit niemandem ausser seiner Frau und ab und an seinen Stammtischkumpels etwas zu tun haben will, grandios.
Selbst bei ihnen fällt es ihm schwer, Gefühle auszudrücken, seine Art Zuneigung zu zeigen, sind Gesten. Er kümmert sich sehr um seine todkranke Frau, manchmal zu sehr. Die freundlichen Chormitglieder, die die Patientin mit einem netten Ständchen aufmunter wollen, werden aus Sorge zu seiner Frau, rüde verjagt und auch liegen ihm verletzende Worte schnell auf der Zunge.
Trotzdem ist er mir sehr nahe gegangen, gerade weil man spürt, dass unter der rauen Fassade eben doch ein gutes Herz schlägt.
Stellenweise wird hier doch ziemlich auf die Tränendrüse gedrückt, was zumindest bei mir, hervorragend funktioniert hat. Mein Taschentuch während des Filmes jedenfalls in der Hand behalten.
Gleichzeitig jedoch ist er so warm und liebenswert und war für mich einfach ein Genuß.

Deswegen 5 von 5 Sternen!